
Hans-Ludwig Meyer investiert in Schiedsrichterpraktikum
Das Ziel stand von Anfang an fest: Ein Problem des Fußballs dort bekämpfen, wo es entsteht und die größten Auswirkungen hat. An der Basis. Allerdings nicht aggressiv oder mit Gewalt, sondern mit modernen Angeboten. Das ist das Schiedsrichterpraktikum. Entwickelt wurde es von den drei SHFV-Schiedsrichtern Christian Meyer, Vincent Manthey und Dajinder D. Pabla.
In einem Treffen mit SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer, stellte Pabla das Schiedsrichterpraktikum vor und führte anschließend ein Interview mit ihm.
Hans-Ludwig, das Schiedsrichterpraktikum gibt es seit etwas mehr als einem Jahr. Wann hast du das erste Mal davon erfahren und konntest du dir direkt etwas darunter vorstellen?
„Die ersten Berührungspunkte waren im Januar 2017 der Artikel auf Fussball.de und später der Bericht über das Schiedsrichterpraktikum im Rahmen der Ferienfreizeiten der Egidius Braun Stiftung. Den Anlass und die Motivation habe ich verstanden, die praktische Umsetzung konnte ich damals nicht einschätzen.“
Vor Kurzem haben wir uns zusammengesetzt und über das Schiedsrichterpraktikum gesprochen. Welchen Eindruck hast du jetzt davon?
„Unser Gespräch (mit Dajinder D. Pabla und Stefan Wiese, Stellv. Vorsitzender des SHFV-Schiedsrichterausschuss, Anm. d. Red.) hat mich überzeugt in diese tolle Idee weiter zu investieren. Das Schiedsrichterpraktikum ist eine hervorragende Gelegenheit, um Einblicke in das Schiedsrichterwesen zu erhalten. Im Beruf habe ich ähnliches umgesetzt. Junge Leute die kurz vor dem Berufseinstieg waren, haben bei mir einen Einblick in die Vertriebslandschaft bekommen. Dabei war der Praxisteil der ganz entscheidende Part. Ich weiß also wie wichtig das ist und unterstütze das.“
Drei Ziele verfolgt das Schiedsrichterpraktikum. 1. Menschen, die Lust haben Schiedsrichter zu werden, die Möglichkeit geben, erste Erfahrungen zu sammeln. 2. Vereine im Bereich Schiedsrichtergewinnung und Schiedsrichtererhaltung zu unterstützen. 3. Mit dem Blick durch die Schiedsrichterbrille Trainern, Spielern und Fans, aber auch Journalisten zeigen, wie bestimmte Entscheidungen entstehen und mit ihnen ins Gespräch kommen. – Wenn du dir die drei Ziele anschaust. Welches hätte für dich die höchste Priorität und warum?
„Für mich sind die beiden ersten Ziele gleichwertig. Zum einen, weil der Mensch der sich für das Schiedsrichterwesen interessiert, insbesondere unter dem Aspekt „learning by doing“ im Vordergrund steht und zum anderen, weil hier eine weitere Unterstützungsform zur Schiedsrichtergewinnung und Erhaltung für unsere Vereine an den Tag gelegt wird.“
Rund 100 Personen in verschiedenen Funktionen haben bisher am Schiedsrichterpraktikum teilgenommen. Darunter u. a. eine junge Spielerin aus Berlin und ein Schüler aus der Nähe von Lüneburg. Beide waren so überzeugt davon, dass sie jetzt Schiedsrichter werden. Für uns ist das ein Zeichen dafür, dass das Praktikum bundesweit erfolgreich sein kann. Wie schätzt du die Chance ein, dass es das Schiedsrichterpraktikum irgendwann in ganz Deutschland gibt und was muss bis dahin noch passieren?
„Tue Gutes und sprich darüber – für mich der Grundsatz von Sportsponsoring und Marketing. Und das muss bei diesem tollen Projekt im Vordergrund stehen. Wir müssen dieses „best practice“ bei jeder Gelegenheit präsentieren und Meinungsmacher dafür gewinnen, auch außerhalb des Schiedsrichterbereichs.“
Die Abteilung Zukunftsentwicklung im SHFV unterstützt das Schiedsrichterpraktikum bereits u. a. bei der Entwicklung eines Logos. Die Mittel hierfür werden im Rahmen der Amateurfußballkampagne „Unsere Amateure. Echte Profis.“ aus dem DFB-Masterplan bereitgestellt. Was kann der Verband und was kannst du als Präsident darüber hinaus unternehmen, um noch mehr Mitstreiter zu gewinnen?
„Ende Januar habe ich dem DFB-Präsidenten und Generalsekretär, sowie meinen Kollegen in den anderen Landesverbänden das SHFV-Projekt „Flexibler Spielbetrieb“ vorgestellt. Selbstverständlich kann ich mir das auch für das Schiedsrichterpraktikum vorstellen. Den DFB-Vizepräsidenten Ronny Zimmermann habe ich darüber bereits informiert. Im SHFV werden wir damit, wie bereits abgestimmt, in das Präsidium gehen. Ich bin mir sicher, dass wir damit weitere Mitstreiter gewinnen.“
Vielen Dank für deine Unterstützung und deine Zeit für das Interview, Hans-Ludwig.
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