Aus der Schiri-Kabine (1. Kolumne)
Zwanzig Feldspieler, zwei Torhüter und Schluss. Kein Schiedsrichter! Zumindest in Rendsburg-Eckernförde. Im Jugendfußball. – Bei den 6- bis 11-Jährigen ist das normal. Hier zählt nicht das Ergebnis. Der Spaß und das Fair Play stehen im Vordergrund. In strittigen Situationen regeln es die Jungen und Mädchen selbst. Sie tragen Verantwortung und das ist gut so. Zum Beispiel wer Einwurf hat oder ob ein Foulspiel vorliegt. Und wenn doch einmal etwas unklar ist, dann helfen die Trainer. Die sogenannte Fair Play Liga ist vor zehn Jahren in Aachen geboren. Der Deutsche Fußballbund empfiehlt sie seit 2013. In Rendsburg-Eckernförde wird bei den F- und E-Junioren nach diesem Vorbild gespielt. Keine Schiedsrichter im Kinderfußball? Ich finde das richtig so.
Ein Problem haben wir bei den Jugendlichen. Denn unser Kreisfußballverband hat für diese Altersklasse zu wenig Unparteiische. B-Jugend ohne Schiri? Es kann vorkommen. Und dann? Wie soll ein Fußballspiel zwischen 16-Jährigen ohne Schiedsrichter funktionieren? Wenn es um Punkte, die Meisterschaft oder gegen den Abstieg geht. Womöglich in einem Derby. Zwanzig Feldspieler, zwei Torhüter und Schluss? Nein, das kann nicht richtig sein! Natürlich sollen gerade die Älteren Verantwortung übernehmen. Und auch hier soll der Fair Play Gedanke, kein Gedanke bleiben. Aber was ist kurz vor Schluss? Kann man in einem wichtigen Spiel verlangen, dass ein Spieler dann ein Foul zugibt? Und was ist, wenn er gar nicht sicher ist, ob es ein Foul war? Ein hartes Tackling kann auch regelkonform sein. Gerade die Verteidiger wissen was ich meine. Über knappes Abseits brauchen wir gar nicht reden. Das selbst zu beurteilen, ist schier unmöglich.
Der Jugendfußball braucht Schiedsrichter! Nicht, weil sie alles sehen und immer richtig entscheiden, sondern weil sie ausgebildet und neutral sind.
Schiedsrichter sind Teil des Fußballs. Nicht mehr und nicht weniger.
Sportliche Grüße
Dajinder